Grenzen von konohayuki ================================================================================ Kapitel 1: Grenzen ------------------ Loki atmete schwer, sein linker Arm hing nutzlos und paralysiert an seiner Seite herab und alle seine Sinne schrien danach, sich eine Ruhepause zu gönnen, sein Tor zu schließen. Die Schmerzen und vor allem die Gedanken, die gerade durch seinen Kopf schwirrten, ließen die Welt der Stellargeister gerade wie das Paradies aussehen. Sein Blick fiel auf die Gestalt schräg hinter ihm. Lucy saß noch immer dort, wo er sie gefunden hatte, als er sein Tor geöffnet hatte. Viel schlimmer jedoch war ihr ins Leere gehender Blick, der Schock, der trotzdem noch aus ihren Augen sprach. Loki wusste, was ihr passiert sein musste, auch sie war von einer Attacke des Magiers, gegen den sie gerade kämpften getroffen worden. Aber wenn ihre Reaktion darauf derartig stark ausfiel, musste sie … Nein, er wollte gerade nicht darüber nachdenken, was sie gesehen haben musste. Auch er hatte schon Bekanntschaft mit der Fähigkeit ihres Gegners gemacht. Dieser war ein älterer Magier, den Loki keiner ihm bekannten Gilde zuordnen konnte. Wenn er einen Namen wüsste, wäre es vielleicht einfacher gewesen eine Zuordnung zu treffen, doch bis jetzt hatten sie kein Wort gewechselt. Es hatte bis jetzt auch keinen Grund dazu gegeben, da der Magier offenbar nicht auf großartige Reden stand und auch sonst keine Anstalten machte seine Beweggründe für den Angriff auf Lucy offen zu legen. Und von Lokis Seite aus gab es einfach nur das Bestreben, Lucy aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Er hatte sich selbst in die normale Welt gelassen, wieder einmal, nicht nur, weil er gespürt hatte, dass Lucy seine Hilfe brauchte, sondern vor allem, weil er eine Welle ihrer Gefühle aufgeschnappt hatte, die er einzig und allein als Horror beschreiben konnte. Die Empfindung war so intensiv gewesen, dass er angefangen hatte zu zittern, als wäre ihm selbst gerade etwas unglaublich schreckliches zugestoßen. Er hatte sich direkt in den Kampf gestürzt, nachdem er einen Blick auf Lucy geworfen hatte. Und nun stand er hier, am Ende seiner Kräfte und hoffte, dass die Bilder, die der fremde Magier gerade in seinem Kopf zum Leben erweckt hatte, wieder verschwinden würden. Die Welt, in der er sich befindet ist grau, eintönig, lieblos. Er steht auf einem Friedhof, an einem Grabstein, verleugnet den Namen, den er darauf liest. Es kann nicht sein, es darf nicht sein, er hat geschworen sie zu beschützen. Sie kann nicht, sie kann nicht … Etwas Kaltes legt sich um sein Herz, lässt ihn nicht los, will ihn zu einem anderen Ort ziehen. Er wehrt sich, widersetzt sich, und dann ist da plötzlich eine Stimme in seinem Kopf. „Aries!“, schreit er, passend zu den gequälten Tönen aus ihrer Kehle, die seine Gedanken quälen. Er spürt ihr Leid, sie haben wieder einen Meister, der sie nur als Werkzeuge sieht. Nur dieses Mal ist es schlimmer. Eine andere Stimme ist in seinem Kopf, ein bösartiger Singsang. „Lass sie nicht länger leiden, Leo. Komm zu mir.“ Loki schüttelt den Kopf, er braucht seinen Kopf klar und nicht von Horrorvisionen vernebelt. Der Magier spricht nun doch zu ihm, seine Stimme klingt alt, so alt. „Gib schon auf, kleiner Stellargeist“, sagt er. „Lass mich meinen Auftrag hinter mich bringen. Sie verdient es nicht, diese Schlüssel zu besitzen, sie ist zu jung und unerfahren. Ich kenne Menschen, die ein viel größeres Anrecht auf diese Schlüssel haben.“ Lokis Gedanken überschlagen sich. Er will also ihre Schlüssel, allen voran vermutlich die goldenen. Er will sie trennen, Lucy und ihn, und all die anderen Stellargeister, die sie unter Vertrag hat. Loki schüttelt den Kopf, in seinen Blick tritt Entschlossenheit. Nein, er wird sie nicht allein lassen, niemals. Wir würde es denn aussehen, wenn er sie nicht verteidigen würde, solang es geht. Und, wenn er seine Situation im Moment ansieht, auch darüber hinaus. Der Magier schaut ihn irritiert an, als er seine rechte Hand hebt, Kraft sammelt für die Attacke, die er nun ausführen wird. Sie ist seine letzte Chance, einen weiteren Angriff wird er nicht starten können. „Warum machst du weiter?“, fragt der Magier, sein Erstaunen auch deutlich in seiner Stimme wahrnehmbar. Licht sammelt sich in Lokis Handfläche, er lächelt. „Weil sie mehr als eine Meisterin ist“, sagt er schlicht. Sein Regulus Impact trifft sein Ziel. Als der Magier bewusstlos zu Boden geht, erwacht Lucy aus ihrer Starre. Tränen fließen über ihr Gesicht, Loki überwindet die wenigen Meter zwischen ihnen, kniet sich neben sie und schließt sie in seine Arme. Er hat nicht mehr lange, er wird schnellstmöglich in die Stellargeistwelt zurückkehren müssen. „Alles ist gut“, murmelt er in Lucys Ohr, drückt sie noch einmal fest an sich. Er hat seine selbst gewählte Mission wieder einmal erfüllt. Lucy ist sicher. Und er ist sich sicher, dass er sich das Danke aus ihrem Mund, bevor er aus der Menschenwelt verschwindet, nicht nur eingebildet hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)